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Montag, 30. März 2009

60 Jahre Wunder um Wunder

Wunder gibt es immer wieder und dies nicht nur bei Katja Epstein. Was einen aber nicht verwundern darf, ist der groß aufgemachte Bericht heute in der BILD Online.

Vom Kunstwunderland Deutschland ist da die Rede. 60 Berichte sollen folgen. Eine Zauberwelt wird sich dem Betrachter eröffnen. Als Appetitanreger sind ein paar der zukünftig präsentierten Wunderwerke abgebildet.

Lasst sie auf euch wirken und siehe da. Das Wunder ist geschehen. In meinen Augen völlig langweilige, hässliche, dilettantische Werke werden als Meisterstücke des großen Kunstland Deutschland gepriesen. Dies ist tatsächlich ernst gemeint von den Kunstkennern unserer Nation. Für den naiven Laien ist dies unvorstellbar, aber für die Fachleute selbstverständlich. Wer hier große Kunst erwartet hätte, ist jedoch ziemlich blauäugig.

Gepriesen sei derjenige, dessen Blick von diesen Dingen verzaubert werden kann. Mir gelingt dies nicht, da diese Werke nichts mit Können und Kunst zu tun haben.

Wer Langeweile hat und sich beizeiten wundern möchte, mag diese Serie verfolgen. Ich habe entschieden, dass mir meine Zeit dafür zu Schade ist.

In diesem Sinne wünsche ich einen wundervollen Tag!

Freitag, 21. November 2008

Gute Freunde stehen zusammen

Von Kanzlern, Mediengurus und Professoren

Was sehe ich heute als Schlagzeile in der Onlineausgabe der Bildzeitung? Wie der Zufall es will, wieder etwas zur Düsseldorfer Kunstakademie.

Ein, wie ich finde, hässliches, ungeschickt gemaltes Bild eines Totenkopfs. Ein Vanitas Bild der schlechten Sorte.

Ich vermute, dies ist von einem pubertierendem 13-jährigen Gothicanhänger, der seine Kunstlehrerin im Kunst Grundkurs erschrecken möchte. Die schön verstreuten schwarzen Riesenkleckse bestätigten dies nur.
Aber halt, was lese ich da. Es ist von einem Malerfürsten!?

Ein sehr frühes Werk des damals 4-jährigen Hans Makart oder Franz von Lenbach etwa?

Nein. Jetzt lese ich genaueres. Es ist vom "Maler-Fürst Prof. Markus Lüpertz", dem Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie. Ach so, ob er ein Fürst ist, weiß ich nicht, aber mit Malen, wie ich es verstehe, hat dies nichts zu tun. Oh, es haben sich sogar Gäste die Mühe gemacht, ihr warmes Heim zu verlassen, um dieses so wunderbare Beispiel des dilettantischen Realismus zu betrachten. Es werden wohl seine Freunde sein. Stimmt.

Rosarote Brille festigt Freundschaft

Der Herr Alt-Kanzler Schröder hat etwas zu sagen:
„Der Totenschädel ist eine Form ohne Inhalt. Vielleicht ist es als Kritik an Medien, Gesellschaft und Politik gemeint.“

Verstehe, "Form ohne Inhalt". Form, sehr richtig, die ließ sich nicht vermeiden. Aber ohne Inhalt finde ich etwas unverschämt. Der Totenkopf ist schon halbwegs zu erkennen. "Vielleicht ist es...", vielleicht auch nicht. Egal, das Bild wird dadurch auch nicht besser. Eben das typische Kunstblabla, um einem ungeschickten Bild einen Wert zu geben.

Bild-Chef Diekmann hat auch eine Meinung:
„kantig, wuchtig, hart, ehrlich“

Guter Mann. "kantig", da kann ich ihm nur zustimmen. Kantig ist die Malweise auf jeden Fall. "wuchtig" finde ich unpassend, egal, aber "hart" ist es, so etwas Anpreisen zu müssen und "ehrlich" ist der Maler auf jeden Fall, da er sein Können ohne Angst frei zur Schau stellt.

Ernst nehmen muss man solch eine Lobhudelei nicht. Bedenklich stimmt es aber schon, wenn im deutschsprachigen Raum, soweit mir bekannt, keine Akademie/Hochschule mehr existiert, bei der Kunst noch mit Können in Verbindung gebracht wird. In China, Russland, Italien und dem englischsprachigen Raum (siehe Link) ist dies noch oder wieder teilweise anders.